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05 November 2018

Lyme-Borreliose

Geschrieben von Stephan Engelhardt, Veröffentlicht in Wildkräuter, Ernährung

natürlich heilen

Sind Krankheiten Antworten auf unser Verhalten, unsere Lebens- und Ernährungsweise? Sind invasiv auftretende Pflanzen, wie die so hart bekämpften Neophyten, die Antwort der aus dem Gleichgewicht geratenen Natur? Sind vermehrt auftretende ökologische Katastrophen die Antwort der Erde auf ihre fortschreitende Zerstörung durch Menschenhand oder gar das äußere Abbild des inneren Zustandes vieler Menschen? „Wie oben so unten. Wie innen so außen. Wie im Kleinen so im Großen“, sagt die alte Weisheit.

Alles steht miteinander in Verbindung und alles strebt den Ausgleich an. Ein Ungleichgewicht kann keinen langen Bestand haben. Die Wege, die das Universum hierzu geht, mögen für unseren Verstand nicht begreifbar sein. Vertrauen in die Weisheit der Natur ist angebracht. Krankheiten können den Menschen sehr hart treffen und das Leben komplett verändern. Sie sind der Ruf nach Veränderung. Naturkatastrophen und die immer häufiger auftretende Borreliose gehören möglicherweise dazu. Je weiter wir uns, vielleicht aus Angst vor Zecken, von der Natur trennen, desto stärker befinden wir uns in einer Abwärtsspirale der Zerstörung von uns und der Erde. Wenn wir mehr und mehr den Weg zu einer natürlichen Lebensweise im Einklang mit der Natur gehen, kommen wir wieder in ein körperliches, geistiges und seelisches Gleichgewicht und mit uns die Erde. Die Erde stellt alle Mittel und Möglichkeiten hierzu bereit, wie könnte es auch anders sein, und wir dürfen lernen, sie zu erkennen und zu nutzen.

schildzeckeFragen zum Thema Zecken und Parasiten werden bei nahezu allen NaturSchule-Seminaren und Wildkräuterwanderung von den Teilnehmern gestellt. Die Ängste, die mit diesen Fragen Ausdruck finden, können dazu führen, dass Menschen sich nicht mehr trauen über Wiesen zu gehen oder sich gar hinzulegen. Seit 2015 beschäftige ich mich mit der Erkrankung und vor allem mit den Möglichkeiten der natürlichen Heilung. Ich stelle Heilmittel wie z.B. Tinkturen her und gebe in den NaturSchule-Seminaren Impulse für einen positiven Lebenswandel.

Was ist Lyme-Borreliose?
Lyme-Borreliose ist eine Erkrankung, die mit vielen Symptomen in Erscheinung tritt. Die anfänglichen Beschwerden sind häufig grippeähnlich. Stephen Harrod Buhner führt in seinem Buch „Lyme Borreliose natürlich heilen“ fast 100 Krankheits-Symptome auf. Dazu gehören Symptome der Haut, Gelenke, Sehnen, Organe und neurologische Symptome. Hinter all diesen Beschwerden steht die Vorliebe der Lyme-Borreliose verursachenden Bakterien für kollagenhaltiges Bindegewebe, von dem sie sich überwiegend ernähren. Es kommt in allen Bereichen des Körpers vor. Wenn sie z.B. das kollagenhaltige Gewebe der Haut schädigen, kommt es zu Hautproblemen, wenn sie sich im Herzgewebe aufhalten, zu Herzerkrankungen. Einen kreisrunden Hautausschlag, auch als Wanderröte (Erythema migrans) bezeichnet, haben nur ca. 30 % aller Infizierten.

Die Lyme-Borreliose trat erstmals 1975 in der Kleinstadt Old Lyme (USA) bei 39 Kindern und 12 Erwachsenen auf. Sie hatten Symptome wie wandernde Hautausschläge, starke Kopfschmerzen und geschwollewanderrötene Gelenke. Die damalige Diagnose war „rheumatische Arthritis“ und wurde „Lyme-Arthritis“ benannt. Der Schweizer Bakteriologe Willy Burgdorfer entdeckte 1977 in der Lone-Star-Zecke (Amblyomma Americana) ein schraubenförmiges Bakterium aus der Gruppe der Spirochäten, das den Namen „Borrelia burgdorferi“ erhielt und 1982 wissenschaftlich erfasst wurde.

Bakterien und Spirochäten
Bakterien waren nach heutigem Wissensstand das erste Leben auf der Erde. Lynn Margulis, eine amerikanische Biologin, fand heraus, dass alle höheren Lebensformen aus der Verbindung von vier verschiedenen Bakteriengruppen entsprangen: Cyanobakterien (Fähigkeit zur Photosynthese), Archaebacteria, Aerobier (benötigen Sauerstoff) und Spirochäten. Ein Mensch besteht zu etwa gleichen Anteilen aus menschlichen Zellen und Bakterien. Ein 70 kg schwerer, 170 cm großer, 20 bis 30 Jahre alter Mann besteht aus ca. 30 Billionen menschlichen Zellen und trägt 39 Billionen Bakterien in sich, so die Forschungsergebnisse von Ron Milo und Ron Sender vom Weizmann-Institut in Israel sowie Shai Fuchs vom Hospital for Sick Children in Kanada. Bakterien sind der Ursprung allen Lebens auf der Erde. Lynn Margulis sagt dazu folgendes: „Jeder Organismus, wenn er nicht selbst ein lebendes Bakterium ist, ist demnach, auf die eine oder andere Art, der Abkömmling eines Bakteriums oder, noch wahrscheinlicher, eine Mixtur verschiedener Arten von Bakterien. Am Anfang bevölkerten Bakterien den Planeten, und sie haben ihren Einfluss niemals preisgegeben.“

Vorkommen, Übertragung und Diagnostik

Die Übertragung der Lyme-Borreliose auslösenden Bakterien aus der Gruppe der Spirochäten, den Borrelien, erfolgt häufig durch die Schildzecke (Ixodidae). Schildzecken kommen weltweit vor und sind in Mitteleuropa die am weitesten verbreitete Zeckenart. Schildzecken durchlaufen drei Entwicklungsstadien, Larve (nadelspitzengroß), Nymphe (stecknadelkopfgroß) und ausgewachsene Zecke. In jedem Stadium kann die Zecke Spirochäten übertragen. Auch andere stechende Insekten können Überträger sein. Man hat Borrelien in Lederzecken, Milben, Flöhen, Moskitos und anderen Stechfliegen gefunden. Außerdem hat man sie in Fäkalien von Zecken und weiteren Gliederfüßlern entdeckt. Diese Übertragungswege wurden bisher nur wenig untersucht.

Die Übertragung von Borrelien kann durch den Biss der Zecke innerhalb von 10 Minuten bis 72 Stunden erfolgen, je nach Zeckenart und Zeckenzustand. Im Durchschnitt benötigt eine Übertragung 16 Stunden. Lederzecken und Stechfliegen übertragen die Spirochäten sehr schnell. Ein starkes Immunsystem verlängert die Übertragungszeit der Borrelien, sodass mehr Zeit für die Entfernung der Zecke ohne Infektion zur Verfügung steht. Eine infizierte Zecke, die den Wirt wechselt, kann Borrelien innerhalb von nur 10 Min. übertragen. In Deutschland schätzt man die Zahl der Neuinfektionen auf ca. 100.000 bis 220.000 pro Jahr, in den USA auf 500.000 bis 1 Million.

Ärzte verwenden für die Diagnose der Lyme-Borreliose u.a. das Konzept der geographischen Begrenzung. Hat ein Betroffener keine Wanderröte und lebt nicht oder war nicht in einer Lyme-Borreliose Region, wird meist keine Lyme-Borreliose diagnostiziert. Untersuchungen zeigen, dass Borrelien in jeder Region der Erde vorkommen können. Die Ursache ist, dass mit Borrelien infizierte Zecken, sobald sie einen Wirt gefunden haben, mit ihm auf die Reise gehen und große Strecken zurücklegen können. Borrelien finden sich z.B. in Hunden, Pferde, Kaninchen, Eidechsen, Eichhörnchen, Mäusen, Wild, Vögel und allen bisher getesteten Primaten (höhere Säugetiere). Zu den Primaten gehört natürlich auch der Mensch, der an der Verteilung von Zecken und damit Borrelien teilnimmt. Vögel, besonders Zugvögel, legen große Strecken zurück und verteilen Zecken großflächig. Es sind mehr als 60 Vogelarten bekannt, die Zecken als Wirt dienen. In Städten kann das Risiko, sich zu infizieren, höher sein als im Umland, da dort die Temperatur höher ist. Das fördert die Aktivität von Zecken.

Die für die Diagnose am häufigsten verwendeten Tests sind ELISA und Western Blot. Bei beiden Verfahren wird nach Antikörpern gesucht, die bei Borreliose vorhanden sind. Die Tests haben eine hohe Fehlerquote und zeigen bei bis zu 40 % negative Ergebnisse, obwohl Spirochäten vorhanden sind. Die Wanderröte, die nur bei ca. 30 % der Betroffenen vorhanden ist, ist ein deutliches Symptom für eine Infektion. Nach 10 bis 14 Tagen können grippeartige Symptome, wie Muskel- und Gelenkschmerzen, Ganzkörperschmerz, starke Müdigkeit und Abgeschlagenheit, leichtes Fieber, Frösteln, ungewohnte Kopfschmerzen, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, auftreten.

Der Kampf gegen Bakterien
Die Schulmedizin hat den Bakterien den Kampf angesagt, und Antibiotika (Anti ≙ gegen, Bios ≙ Leben) ist die schärfste Waffe. Antibiotika, sinnvoll und wohl dosiert eingesetzt, kann Leben retten. Was seit der Entdeckung geschehen ist, hat mit sinnvoller Dosierung und Anwendung nichts mehr zu tun. 1942 wurden insgesamt 32 kg Penicillin (gehört zu den ersten Antibiotika) aus einem Schimmelpilz isoliert. 1949 waren es schon 78.000 kg Penicillin und Streptomycin (erstes Antibiotikum gegen Tuberkulose), und 1999 betrug die Produktionsmenge für Mensch, Tier und Nutzpflanzen alleine in den USA 20 Millionen kg. Die Menge ist bis heute rasant gestiegen. Man schätzt, dass die weltweite Produktionsmenge ca. 70.000 Tonnen pro Jahr beträgt. Den größten Teil davon benötigt die Lebensmittelindustrie, vor allem in den Mastanlagen für Schweine und Hühner. Deutschland ist in Europa beim Einsatz von Antibiotika in der Tiermast Spitzenreiter. Antibiotika gelangen in großen Mengen z.B. über Ausscheidungen von Tieren und Menschen in die Umwelt. Dort wirken sie weiter und haben einen sehr negativen Einfluss auf das natürliche Gleichgewicht der Flora und Fauna. Würden Antibiotika alle Bakterien töten, gäbe es möglicherweise heute kein Leben mehr auf der Erde. So betrachtet ist die Antibiotika-Resistenzbildung von Bakterien ein Weg zum Schutz des Lebens. Antibiotika bringen auch das Gleichgewicht des menschlichen Körpers durcheinander. Sie können sowohl die krankheitserregenden Bakterien, wie auch die für unsere Gesundheit wichtigen Mikroorganismen vernichten. Neu auftretende Erkrankungen sind die Folge.

Die Borreliose wird schulmedizinisch mit Antibiotika behandelt. Als wirksam hat sich das Breitband-Antibiotikum Doxycyclin erwiesen. Allerdings bleibt die Antibiotikagabe bei ca. 30 % aller Betroffenen wirkungslos. Doxycyclin tötet die Borrelien nicht direkt, sondern hemmt ihre Vermehrung. Experten gehen davon aus, dass die oft verordnete zwei- bis dreiwöchige Einnahme nicht genügt, sondern mindestens zwei Monate angebracht sind. Antibiotika verursachen viele Nebenwirkungen und ziehen die Mikroben-Flora aller Wesen in Mitleidenschaft.
Bisher haben Borrelien kaum Resistenzen gegen Antibiotika entwickelt. Borreliose wird seit ca. 40 Jahren mit Antibiotika behandelt. Heute resistente Bakterien kamen über 70 Jahre mit Antibiotika in Kontakt und haben sich entsprechend angepasst. Inzwischen mehren sich Jahr für Jahr die Hinweise auf die Resistenzbildung von Borrelien.

Eine weitere Möglichkeit, die Borreliose schulmedizinisch zu behandeln, wurde 2015 entdeckt.
Eine Studie, von der Bay Area Lyme Fondation finanziert und von Forschern der Stanford School of Medicine durchgeführt, zeigt, dass die Medikamente Loratadin und besonders Desloratadin (häufig verordnete Antihistaminika zur Behandlung von Allergiesymptomen wie Heuschnupfen und Nesselausschlag) Borrelia burgdorferi in ihrer Struktur so verändern können, dass das Bakterium abstirbt. Bisher gibt es nur eine In-vitro-Studie (Test außerhalb eines Organismus). Eine schulmedizinische Behandlung mit Desloratadin, kombiniert mit dem Antibiotikum Doxycyclin, scheint angebracht zu sein.

Borrelien verändern ihre Form je nach den Bedingungen, in denen sie leben. Ist das Milieu für sie ungünstig, können sie ihre Zellwand abwerfen und zu einer Kugel werden. In dieser Form werden sie vom Immunsystem nicht mehr erkannt. Sie können sich auch verkapseln und bleiben so bis zu 10 Monate, ohne Stoffwechsel und Vermehrung, lebensfähig, um dann ggf. wieder aktiv zu werden, sobald sich das Milieu für sie verbessert hat. Möglicherweise trägt auch die Antibiotikagabe zur Verkapselung bei.

Natürliche Heilungswege
Stephen Harrod Buhner schreibt in seinem Buch „Lyme Borreliose natürlich heilen“ sehr treffend: „Es geht in diesem Buch um die Stärkung ihres Immunsystems“. Bei der natürlichen Heilung wird auf allen Ebenen das körperliche und seelische Gleichgewicht wiederhergestellt. Die Basis hierzu ist ein starkes Immunsystem, das durch eine möglichst heilsame Lebensweise mit guter Ernährung, maßvoller Bewegung und innerer Ausgeglichenheit gefördert wird. Wenn wir im Gleichgewicht sind, hat das auch eine positive Wirkung auf unsere Umwelt. Die Welt ändert sich mit uns.

Buhner schlägt je nach Symptomatik verschiedene Behandlungsprotokolle vor. Einleitend sagt er folgendes:
„Für die Lyme-Borreliose und deren Koinfektionen gibt es kein universelles einsetzbares Behandlungsprotokoll. Dossierungen müssen an die individuelle Ökologie eines jeden Patienten angepasst werden. Die aufgeführten Pflanzen dienen nur als Anregung, ebenso sind die Protokolle nur als Richtlinie zu betrachten. Alle Pflanzen sind nützliche Heilmittel“.

Bei allen Protokollen geht es um folgende Maßnahmen:

  • Schutz der Endothelzellen
  • Anwendung von Kräutern zur Zytokin-Remodulation
  • Schutz von Kollagenstrukturen
  • Anwendung von immunmodulierenden Kräutern
  • Anwendung von Kräutern/Supplementen zum Schutz und zur Wiederherstellung geschädigter physiologischer Strukturen
  • Anwendung von Kräutern/Supplementen zur Reduzierung spezifischer Symptome
  • Anwendung von Mitteln die gegen Spirochäten wirksam sind

Schutz der Endothelzellen
Der Schutz der Endothelzellen (Zellen, die die Innenseite der Blutgefäße auskleiden) ist die Grundlage für eine erfolgreiche Behandlung. Sind sie vor den Borrelien geschützt, erhalten diese keine Nährstoffe, können sich nicht vermehren und sterben ab.
japanischer staudenknöterich 01Hierzu eignet sich die Wurzel (als Pulver oder Tinktur) des „Japanischen Staudenknöterich“ (Polygonum Cuspidatum) besonders gut. Der Staudenknöterich ist als natürliches Antibiotikum sehr wirksam, da er in der Lage ist, sämtliche Körperregionen zu erreichen und damit auch an die Orte mit Spirochäten gelangt. Er überwindet u.a. die Blut-Hirnschranke, die Darmbarriere und gelangt in die Gelenke. Die Wurzel enthält in großen Mengen Resveratrol, das für die Gesundheit förderlich ist, jedoch bei der Borreliosebehandlung keine besondere Rolle einnimmt. Staudenknöterich-Wurzelpulver findet man z.B. in Resveratrol-Produkten, die aus der Wurzel hergestellt werden. Der „Japanische Staudenknöterich“ gehört zu den in Europa am stärksten bekämpften Neophyten (ursprünglich nicht heimische Pflanzen).

Anwendung von Kräutern zur Zytokin-Remodulation
Die Reaktionsfähigkeit des Immunsystems hängt von der Bereitstellung verschiedener Botenstoffe, den sogenannten Zytokinen, ab. Erst über diese Botenstoffe ist ein reibungsloser Ablauf unseres Abwehrsystems möglich. Borrelien, die die Zytokine negativ beeinflussen, können durch die Kräuter Baikal-Helmkraut (Scutellaria baicalensis) und Rotwurzel-Salbei (Salvia miltiorrhiza) in ihrer Nährstoffaufnahme und Vermehrung behindert werden.

Schutz von Kollagenstrukturen
Kollagen ist ein wesentlicher organischer Bestandteil des Bindegewebes. Borrelien bauen kollagene Strukturen ab und verursachen entsprechende Schäden. Zum Wiederraufbau der Kollagenstrukturen eignet sich z.B. Selen. Viel Selen ist etwa in Paranüssen, Sesam und Kokosnussfleisch enthalten. Buhner empfiehlt außerdem Gelatine-Supplemente, die jedoch aus toten Tieren hergestellt werden und daher nicht verwendet werden sollten.

Anwendung von immunmodulierenden Kräutern
Mit einem gesunden Immunsystem treten weniger oder im besten Fall gar keine Schäden durch Borrelien auf. Borrelien nehmen Einfluss auf das Immunsystem und verändern es zu ihrem Vorteil. Zur Unterstützung des Immunsystems empfiehlt Buhner vor allem die Tragantwurzel (Astragalus membranaceus). Astragalus membranaceus wirkt sehr effektiv gegen Immunhemmstoffe im Speichel von Zecken und fördert die Fähigkeit, die Aufnahme von Spirochäten zu behindern und zu blockieren. Er empfiehlt außerdem den Pilz Cordycepts und die Kräuter Taigawurzel (Eleutherococcus), Rosenwurz (Rhodiola), Baikal-Helmkraut (Scutellaria baicalensis), Katzenkralle (Uncaria tomentosa) und die Schlafbeere (Ashwaganda, Withania somnifera).
Laut Buhner ist Kalmegh (Andrographis) eines der wirksamstem Kräuter gegen Spirochäten.

Wolf Dieter Storl beschreibt in seinem Buch „Borreliose natürlich heilen“ die Heilungsmöglichkeiten mit der wilden Karde (Dipsacus sylvestris). Er wurde durch den amerikanischen Phytotherapeuten Matthew Wood und sein Buch „The Book of Herbal Wisdom: Using Plants as Medicines –kardenblüte 01 1997“ auf sie aufmerksam. Die Kardenwurzel wird als Pulver, Tee und meistens als Tinktur verwendet. Die Einnahme sollte morgens, mittags und abends über einen Zeitraum von mindestens 1–2 Monaten erfolgen. Die Dosierung der Tinktur kann z.B. 3–8 Tropfen betragen. Sowohl niedrigere als auch wesentlich höhere Dosierungen können sinnvoll sein und sollten individuell gefunden werden. Wichtige Begleitmaßnahmen zur Kardenwurzel-Anwendung sind, so schreibt Storl, die Überhitzungstherapie, eine richtige Ernährung und eine vernünftige Lebensführung mit genügend Ruhe und Bewegung. Viele Menschen konnten die Heilung mit der wilden Karde erfahren.
kardenwurzel tinktur 01Anders als Matthew Wood und Storl stellt Buhner fest, dass die Karde hilfreich sein kann, jedoch in bestimmten Gebieten der USA keine Wirkung hatte.

Frequenztherapie
Bei der Frequenztherapie werden Bakterien, Pilze oder Parasiten mit ihrer eigenen Schwingungsfrequenz getötet – ähnlich wie Gläser zerbrechen, wenn sie mit einer bestimmten Frequenz schwingen. Die ersten Therapeuten, die diese Möglichkeit nutzten, waren der russische Erfinder Georg Lakhovsky (1869–1942), der Amerikaner Royal Raymond Rife (1888–1971), die kanadische Biologin Dr. Hulda R. Clark (1928–2009) und der deutsche Elektrotechniker Peter Franke (geb. 1961).

Bei einem Vortrag sagte Brian Clement vom Hippokrates Institut in Florida: „In der Medizin findet ein Paradigmenwechsel statt. Die alte Medizin beschäftigt sich mit den chemischen Vorgängen im Körper, die neue Medizin beschäftigt sich mit Licht, Schwingungen und Frequenzen.“

Während eines NaturSchule-Seminars lernte ich Dr. Med. Stefan Rastocny kennen. Er hat den schulmedizinischen Weg verlassen und die Frequenztherapie als wirkungsvolle Therapiemöglichkeit erkannt, die er seit 2005 erfolgreich nutzt. In seinem Buch „Gesundheit für Alle – Über die eigentlichen Ursachen unserer Krankheiten“ geht er auf die Heilungsmöglichkeiten bei Borreliose ein. Mit der Bioresonanzuntersuchung ist er in der Lage, 15 verschiedene Borrelienarten ausfindig zu machen. Dabei werden die Schwingungen einer bekannten Substanz, wie z.B. eine bestimme Borrelie, mit der zu untersuchenden Substanz, z.B. Blut, verglichen. Wird das Schwingungsmuster einer Borrelie gefunden, kann davon ausgegangen werden, dass sich im Blut Borrelien befinden. Sie können auf diese Weise schnell ausfindig gemacht werden, um sie dann mit der Frequenztherapie innerhalb von zwei bis vier Wochen zu beseitigen. Für den Erfolg der Frequenztherapie ist eine gesunde, vorzugsweise vegane Ernährung die beste Voraussetzung. Mit einer ungünstigen Lebens- und Ernährungsweise boykottiert der Patient den Behandlungserfolg, da der Körper nur schlecht in der Lage ist, die Therapie zu erfahren.

Alles was ist, enthält Informationen und schwingt. Die Frequenztherapie macht sich dies zu Nutze, indem sie im Falle der Borrelien eine für sie zerstörende Frequenz sendet. Mit allem, was wir uns zuführen, nehmen wir auch die entsprechende Information und Schwingung in uns auf. Unsere Nahrung informiert uns und kann als permanente Frequenztherapie angesehen werden – im Falle einer gesunden Nahrung eine für alle Zellen sehr positive. „Der Mensch ist, was er isst“, so die Aussage des deutschen Philosophen Ludwig Feuerbach (1804-1872). Weiter gefasst, ist damit alles gemeint, was wir uns zuführen, nicht nur die feste Nahrung.

Bei allen Therapiemethoden kann es während der Heilungsphase zu einer Verschlimmerung der Symptome oder zu neuen Beschwerden kommen, die sogenannte Herxheimer-Reaktion. Als Ursache wird vermutet, dass Borrelien, wenn sie getötet werden, das Toxin Endotoxin absondern. Die Beschwerden können eine direkte Folge des Toxins oder die Immunantwort des Körpers darauf sein. Das Gute daran ist, dass die Reaktion anzeigt, dass der Körper offenbar auf die Therapie reagiert, was er bestenfalls natürlich auch ohne Herxheimer-Reaktion tut.

Der Weg zur Heilung
Wenn dir ein Therapeut sagt, dass seine Behandlungsmethode die beste oder einzige ist, dann höre in dich hinein und stelle dir die Frage, ob er wirklich hilfreich für dich ist. Nur du weißt, was gut für dich ist. Ein Diplom oder eine Jahrzehnte lange Praxis sind nicht der Garant für einen guten Therapeuten. Ein gutes Wahrnehmungsvermögen, Sensibilität und Scharfsinn sind für die Diagnostik und die Hilfe bei der Heilung viel wichtiger.
Vertraue deinem Bachgefühl, deiner Intuition. Es gibt nicht den einen Heilungsweg. Jeder Mensch ist anders und bringt unterschiedliche Voraussetzungen mit. Bakterien leben in unserem Körper und passen sich dem Milieu entsprechend an. Der Eine benötigt z.B. zur Heilung hohe Dosierungen von bestimmten Pflanzen, beim Anderen ist das Gegenteil der Fall. Die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse können sich schon morgen wieder ändern, und die Pflanze, die beim Einen hilft, hat beim Anderen eine andere oder gar keine Wirkung. Du bist das beste Messinstrument, das es gibt. Goethe sagte sehr wahr: „Der Mensch an sich selbst, insofern er sich seiner gesunden Sinne bedient, ist der größte und genaueste physikalische Apparat, den es geben kann. Und das ist eben das größte Unheil der neuern Physik, dass man die Experimente gleichsam vom Menschen abgesondert hat und bloß in dem, was künstliche Instrumente zeigen, die Natur erkennen, ja, was sie leisten kann, dadurch beschränken und beweisen will.“

Wir sind Teil des Universums und Leben zusammen mit allem, was ist. Gleichgültig, ob es der schöne Vogel, die wundvolle Blume oder ein Bakterium ist, wir sind mit allem verbunden. Borrelien können in einem gesunden Körper mit einem starken Immunsystem in friedlicher Koexistenz leben, so dass ihr Wirt keinen Schaden erfährt. Eine Wanderröte kann ohne weitere Symptome kommen und wieder gehen, so hat es mir eine Betroffene berichtet. Ein Freund, der nach einer Wanderröte kurzzeitig leichte Grippesymptome hatte, hat seine Ernährungsweise (heute vegane Rohkost) optimiert, die Kardentinktur eingenommen und sein Immunsystem gestärkt und hatte keine weiteren Beschwerden. Stephen Harrod Buhner hatte Kontakt mit über 25.000 Patienten, die sein Behandlungsprotokoll verwendet haben. Die Natur hält alles bereit, was wir brauchen.

Die Heilung auf natürlichem Weg braucht ein intaktes Immunsystem. Borrelien beeinflussen das Immunsystem zu ihrem Vorteil. Je stärker es ist, desto besser und schneller ist es in der Lage, die Gefahr zu erkennen und Borrelien abzuwehren. Hat es das einmal erfolgreich getan, ist eine Neuinfektion mit dem gleichen Borrelienstamm sehr unwahrscheinlich. Warte nicht auf eine Krankheit, um dein Immunsystem zu stärken, tue es jetzt.


Der Autor Stephan Engelhardt beschäftigt sich seit 2015 mit dem Thema Lyme Borreliose. Auslöser war die Erkrankung eines Teilnehmers der Jahresausbildung Kräuterfrau / Kräutermann, die schon vor Ausbildungsbeginn vorhanden war.
Mit natürlichen Mitteln, die er selber herstellt, und einer heilsamen Lebensweise, zu der die Jahresausbildung Kräuterfrau / Kräutermann wichtige Beiträge geleistet hat, konnte die Lyme Borreliose geheilt werden.
Stephan Engelhardt steht vielen Menschen mit Rat und Tat bei den unterschiedlichsten Erkrankungen und Lebensproblemen zur Seite.stephan01 k1


Quellennachweise
Stephen Harrod Buhner, "Lyme-Borreliose natürlich heilen: Borreliose und ihre Koinfektionen Chlamydiose und Rickettsiose. Die Buhner-Protokolle", Herba Press 2017

Stephen Harrod Buhner, "Die heilende Seele der Pflanzen: Was wir von Pflanzen lernen können, wenn wir ihnen zuhören, und warum Biophilia für das Leben auf Erden so wichtig ist.", Herba Press 2017

Wolf Dieter Storl, "Borreliose natürlich heilen: Ethnomedizinisches Wissen, ganzheitliche Behandlung und praktische Anwendungen", AT-Verlag 2015

Dr. med. Stefan Rastocny, "Gesundheit für alle: Über die eigentlichen Ursachen unserer Krankheiten - Wie wir natürlich gesund werden und es auch bleiben können – Anwendung biophysikalischer Methoden in der Medizin", Schirner Verlag 2017

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Kommentare (6)

  • Sandra von Soest

    24 März 2023 um 05:39 |
    Hallo Herr Engelhard,

    vielen Dank für den tollen Artikel.
    Ich frage mich nun...

    ... wo bekomme ich die Kräuter und wie wende ich sie an (als Tee)?
    Baikal-Helmkraut (Scutellaria baicalensis) und Rotwurzel-Salbei (Salvia miltiorrhiza)

    ... warum sollte ich kein tierisches Kollagen nutzen (z.b. bio und Grasfütterung)?

    Viele Grüße aus Celle
    Sandra

    antworten

    • NaturSchule Stephan Engelhardt

      24 März 2023 um 09:16 |
      Hallo Sandra,
      eine Quelle für die Kräuter ist z.B.: https://lymeherbs.de
      Die Anwendungsarten der Kräuter sind unterschiedlich.Tinkturen sind meistens eine gute Möglichkeit, die Inhaltsstoffe der Pflanzen effektiv auszuziehen.
      Viele Grüße
      Stephan

      antworten

  • simader elisabeth

    18 Dezember 2019 um 17:54 |
    könnten sie mir einen dosiervorschlag für baikal-helmkraut und rotwurzelsalbei -tinktur geben. ich behandle meine borreliose nach dr. buhner, möchte aber zusätzlich noch diese beiden tinkturen verwenden.

    mfg

    elisbeth simader

    antworten

    • NaturSchule Stephan Engelhardt

      20 Dezember 2019 um 20:49 |
      Liebe Frau Simader,
      mit diesen beiden Tinkturen habe ich keine Erfahrung und kenne auch niemanden der sie angewendet hat. Ich empfehle Ihnen bez. der Dosierung auf Ihre Intuition zu achten und eher mit einer niedrigen Dosis, z.B. acht Tropfen in ein wenig Wasser geben, zu beginnen. Unabhängig von den messbaren Wirkstoffen, wirkt auch die Information die die Pflanze an die Tinktur weitergegeben hat. Was jeweils besonders wirkt, Stoffe oder Information, ist sehr individuell.
      Viele Grüße
      Stephan Engelhardt

      antworten

  • Karen Knop

    05 September 2019 um 08:16 |
    Lieber Herr Engelhardt,
    ich möchte Ihnen gerne sagen, dass ich Ihre Informationen zur Lyme-Borreliose super finde. Endlich eine hilfreiche Übersicht, die strukturiert und klar geschrieben ist. Vor allem vermittelt sie die Zusammenhänge und Hintergründe, die für den Laien notwendig zu wissen sind, verständlich und auf den Punkt. Danke für diesen Text.
    Als Betroffene von chronischer Borreliose mache ich nach vielen Versuchen nun nochmal einen Anlauf mit der Karde. Es scheint anzuschlagen. Leider mit ausgeprägter Herxheimer Reaktion, weshalb ich mich heute bei der Arbeit krankmelden muss. Aber ein Beweis der Wirksamkeit! Ich werde da durchgehen. Dazu lasse ich gerade eine Eigenblutbehandlung machen, zur Stärkung meines Immunsystems. Vielleicht wäre eine der Maßnahmen, die Sie aufführen, zusätzlich geboten. Leider kann da ja kein Arzt helfe, sie stehen meiner Erfahrung nach alle auf dem Schlauch, was Borreliose angeht.
    (Text entfernt - privater Inhalt ... )
    Herzliche Grüße aus dem Norden. Karen Knop

    antworten

    • Esther Wang

      10 September 2019 um 18:39 |
      Hallo Karen, falls Sie es noch nicht ausprobiert haben, empfehle ich Ihnen noch zur Unterstützung des Immunsystems und Linderung der Symptome Fucoidan (Extrakt aus der Braunalge). Ich habe oben einen ausführlichen Beitrag inklusive der Quellen zu den Forschungen über Fucoidan verlinkt.

      antworten

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